Hintergründe
Unser Dachverband, die FSE
Die Féderation des Guides et Scouts d'Europe (FSE),
auch Féderation du Scoutisme Européen, ist der an
Mitgliedern größte europäische Pfadfinderverband.
Sie hat Mitglieds- und assoziierte Bünde in Frankreich, Italien,
Spanien, Portugal, Belgien, Luxemburg, Deuschland, Österreich,
Schweiz, Polen, Ungarn, Lettland, Litauen, Rumänien, Bulgarien,
Albanien und Kanada (franz.). Darüber hinaus gibt es in einigen
Ländern (Frankreich, Deutschland, UK) Gruppen, die sich ebenfalls
FSE nennen, aber mit unserer FSE nichts zu tun haben. Die FSE ist
vom Europarat als europäische Jugendorganisation anerkannt,
d.h. sie gehört zur Gruppe der nicht-staatlichen Organisationen
mit Konsultiv-Status im Europarat.
Die katholischen Bünde der FSE haben als Arbeitsgemeinschaft
die Union Internationale des Guides et Scouts d´Europe
(UIGSE) gegründet. Die UIGSE wurde im Jahr 2003 vom Vatikan
als internationale private Vereinigung von Gläubigen bestätigt.
Für die Zukunft ist geplant, ähnliche Arbeitsgemeinschaften
für protestantische und orthodoxe FSE-Bünde einzurichten.
Die
FSE/UIGSE pflegt christliches Pfadfindertum in einer europäischen
Dimension. Als bisher überwiegend katholischer Verband
ist sie durch protestantische Bünde und Gruppen (hier v.a.
in Deutschland) sowie durch neue orthodox-geprägte Mitglieds-
und Partnerbünde aus dem osteuropäischen Raum inzwischen
auch ein ökumenisches Forum.
Besonderer Wert wird in der Pfadfinderarbeit auf Fahrt, Lagerleben,
ausführliche Probenarbeit und internationale (i.d.R. europäische)
Kontakte gelegt. In einigen Ländern gibt es Spezialgruppen,
wie Seepfadfinder und Airscouts (Segelflieger).
Für uns EPEler ist es immer wieder wichtig zu erleben und
zu spüren, dass wir Teil eines größeren Ganzen
sind. Das gibt uns - als innerhalb Deutschlands relativ kleinem
Bund - Bestätigung und Rückhalt. Bei internationalen Veranstaltungen
der FSE treffen wir immer wieder Pfadfinderinnen und Pfadfinder
aus ganz Europa. Das ist selbst heute noch eine unglaubliche Möglichkeit
und Chance, Menschen anderer europäischer Nationen fern der
Touristenhochburgen kennenzulernen.
Auszüge aus der Charta der Federation der Pfadfinderinnen
und Pfadfinder Europas
[...]
1. Das Pfadfindertum glaubt an eine übernatürliche, persönliche
und jedem Menschen eigene Bestimmung. Deshalb lehnt es jede Gesellschaftslehre
ab, die dadurch zu irgendeiner Art der Vermassung oder Kollektivierung
führt, daß sie den einzelnen Menschen der Gesellschaft
opfert.
[...]
6. Das Pfadfindertum will sich in allen Bereichen auch den bestverschleierten
Formen von Materialismus und Totalitarismus entziehen. Dabei ist
es gleich, ob es sich um Formen geschichtlicher Herkunft oder erst
sich entwickelnde handelt.
7. Das Pfadfindertum versteht sich als Erziehungsmethode. Es unterscheidet
sich dadurch in Wesen und Ziel von Jugendorganisationen, deren Hauptzweck
es ist, dem Staat oder irgendeiner Ideologie zu dienen. Im Gegensatz
zu diesen Organisationen betrachtet es sich - neben der Schule -
als Ergänzung zur Familie, der das Kind an erster Stelle angehört.
8. Das Pfadfindertum will den ganzen Menschen erziehen. Deshalb
legt es außer auf die Erziehung zur Persönlichkeit einen
bestimmten Wert auf die soziale Formung des Menschen. Es lehrt ihn
Liebe zu seinem Land, Sinn für die Würde des Menschen,
Achtung vor eingegangenen Verpflichtungen, Beständigkeit und
Gespür für Bürgerpflichten im täglichen Leben.
[...]
11. Das Pfadfindertum erzieht zur Freiheit. Das Sippensystem läßt
die Pfadfinder, geführt von einem der ihren, in kleinen Gruppen
von vier bis acht leben. Jeder übernimmt eine eigene Aufgabe.
So bildet es Verantwortungsbewußtsein und Autorität genau
dem Stand der Fähigkeit entsprechend (differenziertes Demokratieverständnis).
[...]
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